Pressemitteilung

Zwei Heilige der Letzten Tage kehren zu Jubiläumsspiel nach Bamberg zurück

Tausende sitzen am Samstag, den 7. September 2019, in der Brose-Arena im Publikum. Wer nicht eingeweiht ist, würde sich über die Stimmung wundern: Die Zuschauern bejubeln jeden Punkt, Block, Steal und Spieler. Es werden kaum Fouls gepfiffen und der Spielstand ist nur ein Nebengedanke.

Casey Jacobsen und Rick Stafford, beide Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und beide ehemalige Spieler der Basketballmannschaft Brose Bamberg, kehrten an ihre alte Wirkungsstätte zurück, um bei einem Jubiläumsspiel 50 Jahre Bundesligabasketball zu feiern. Die Mannschaften setzten sich aus Ehemaligen zusammen, wobei sich deutsche und internationale Spieler gegenüberstanden. Das Spiel bestand aus vier Vierteln von je sieben Minuten Dauer und einer Halbzeit von fünf Minuten. Jung und Alt, Spieler und Fans, kamen zusammen, um die Erfolge des Bamberger Teams zu feiern und gemeinsam Spaß zu haben.

 

Casey Jacobsen, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und ehemaliger Spieler von Brose Bamberg, war einer von ihnen auf dem Court. Zu Beginn des Interviews scherzt Casey, er habe "als Kind keine Wahl gehabt, welchen Sport er ausüben würde".

Sein Vater sei Basketballer an der San Diego State University gewesen, seine beiden älteren Brüder hätten am College in der Division 1 Basketball gespielt. Jacobsen erinnert sich: "Basketball war das, was unsere Familie am meisten zusammen gemacht hat. Ich glaube, meine Eltern hätten erwägt, mich zur Adoption freizugeben, wenn ich ihnen gesagt hätte, dass ich Fußballer werden wolle! Meine Eltern sind groß und ich hatte das Glück, ihre DNA zu erben. Ich bin 1,98 Meter groß und dank Basketball konnte ich dieses Geschenk nutzen."

Nach seinem ersten Besuch im Jahr 2006 lebte Casey ungefähr sieben Jahre in Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt spielte er in Spanien Basketball und traf in Nürnberg auf die Brose Bamberg. "Das Publikum war elektrisiert!", erinnert er sich an das Spiel. Im darauffolgenden Jahr meldeten sich die Bamberger bei ihm. Dazu sagt er: "Wir hatten ein großartiges Gespräch und man fragte, ob ich mich ihrem Team anschließen könne, um ihnen zu helfen, 2007 einen Titel zu gewinnen. Von da an spielte ich jedes Jahr außer einem (2008 für die Memphis Grizzlies) in Deutschland, bevor ich 2014 meine Karriere beendete."

Obwohl es schwierig war, ihre Heimat in den Vereinigten Staaten zu verlassen, waren sowohl er als auch seine Frau der Meinung, dass dies das Richtige für sie sein würde. "Deutschland wurde meine zweite Heimat", erklärte er. "Meine Frau Brittney hat zwei unserer Töchter in Deutschland zur Welt gebracht (meine älteste Tochter wurde in den USA geboren). Wir haben sogar unsere Bulldogge Harley hierher gebracht."

Casey erklärt, am Umzug nach Deutschland habe ihm besonders gut gefallen, dass er sich mit einer für ihn neuen Kultur anfreunden konnte. "Meine Kinder sind an deutsche Schulen gegangen und haben die Sprache gelernt. Sie sprachen viel besser Deutsch als ich! Sicher, ich habe meine Familie zu Hause in Kalifornien vermisst, aber Bamberg hat uns angenommen, als gehörten wir dazu. Das werde ich nie vergessen."

Casey arbeitet jetzt in Kalifornien und betreibt zusammen mit seiner Frau Brittney einen Trampolin-Park. Er ist Basketball-Fernsehexperte bei Fox Sports in Los Angeles.

Rick Stafford, ein weiteres Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, stand ebenfalls auf dem Court. Rick begann 1997 mit dem Profibasketball und wechselte bereits 2002 zu Brose Bamberg, nachdem er das College abgeschlossen und seine Frau Maren geheiratet hatte. "Deutschland hatte ich die ganze Zeit im Blick, meine Frau und ich haben gebetet, dass sich eine Gelegenheit für uns bieten möge, hierher zu ziehen", sagt Rick in einem Interview nach dem Spiel. "Und es war immer Marens Entscheidung. Ich hatte Angebote aus verschiedenen Städten, aber sie war diejenige, die meinte, Bamberg sei der Ort für uns, und so geschah das alles." Rick betont abschließend, die Entscheidung, in Deutschland zu spielen, sei "nur aufgrund seiner guten Ehe und der unglaublichen Unterstützung seiner Familie möglich gewesen. Wenn das Zuhause stark und beständig ist, kann man beruflich alles erreichen."

Rick war zuvor Missionar der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland. Als Missionar lernte er die Sprache und entwickelte eine Liebe für Land und Leute. Seine Vorfahren kamen aus Deutschland, deswegen bedeutete es ihm viel, das sechs seiner acht Kind während seiner Zeit in Bamberg auf die Welt kamen.

Rick spielte vier Jahre lang für die Mannschaft. Während dieser Zeit gewannen sie die deutsche Meisterschaft und spielten in den Play-offs der Euroleague. 2006 wurde Rick Trainer in Bamberg, bis er dann 2008 Cheftrainer für Ludwigsburg wurde.

Die Familie Stafford fühlte sich in Bamberg schnell aufgenommen, die Stadt wurde zu ihrem wahren Zuhause. Die Bamberger unterstützten ihn so sehr, dass sie eine Spendenaktion starteten, als Ricks Sohn mit Leukämie diagnostiziert wurde, um der Familie in den Vereinigten Staaten zu helfen. Rick sagt über diese Erfahrung: "Wenn die Zeiten dunkel sind, sind Freunde manchmal die einzige Hoffnung, und die Leute hier waren für uns wie die eigene Familie. Sie brachten Opfer für uns und ließen uns wissen, dass sie für uns beteten. Als mein Glaube auf die Probe gestellt wurde, gingen die Leute hier in die Kirche, zündeten Kerzen an und beteten, in der Hoffnung und mit dem Glauben, dass es meinem Sohn besser gehen würde. Ihr Glaube hat uns sehr gestärkt."

Rick arbeitet jetzt in Utah als stellvertretender Rektor einer Highschool, wo er die verschiedenen Sportveranstaltungen seiner acht Kinder als Trainer begleiten und ihnen zuschauen kann.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.